8/14/2006

guppies in the desert

Die Israelis können was. Das hat schon nach vier Vorträgen jeder von uns hier begriffen. Der Memorystick wurde hier erfunden – und weitaus früher die berühmte Tröpfchenbewässerung. Sämtliche Witze mit »Möchte ein Jude einen alten Wasserschlauch mit Löchern drin teuer verkaufen...« haben wir auch schon zur Genüge durchgespielt, also lassen wir das. Aber in Sde Boqer haben wir dann doch noch Dinge gesehen, die einem die weitgereiste Kinnlade in Richtung Brustkorb klappen lässt. Unter dem Negev befinden sich große Wasserreservoirs. Ich glaube, die befinden sich unter jedem Land, wenn man nur genügend tief gräbt. Aber lediglich Israel hat so wenig Wasser und so viel Geld, dieses Wasser an die Oberfläche und Weltöffentlichkeit zu pumpen. Das teure Nass dort ist übrigens Brackwasser und über 3000 Jahre alt. Brauche ich zu erwähnen, dass man uns etwa fünfmal wiederholte, dass dereinst schon König David getrunken haben mag? Jedenfalls kann man es wohl nur für die Bewässerung der Felder einsetzen.
Doch bevor Granatapfel, Rebstock und Mandelbaum davon profitieren, erdachte sich ein Wissenschaftler namens Dr. Applbaum (nein, kein Witz jetzt) noch etwas: Auch Guppy, Koikarpfen und der dicke Waller sollen etwas davon haben. Mitten in der Wüste also große Fischfarmen, die Speise- und Zierfisch für heimische Tische und Goldfischkugeln produzieren. Über Sinn, Unsinn, Rentabilität, Umweltschutz und Tierquälerei mag diskutieren wer mag, aber ein Kreativitäts(trost)preis sollte auf alle Fälle dabei sein, oder?